Ziele und Aufbau des Programms "Gewässerschonende Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz"

Die europäische Wasserrahmenrichtlinie hat zum Ziel, alle Gewässer bis spätestens 2027 in einen guten Zustand zu bringen. Um dies zu erreichen muss auch die Landwirtschaft anspruchsvolle Aufgaben erfüllen. In den letzten Jahren ist das Problembewusstsein in der Landwirtschaft zwar gestiegen, trotzdem trägt sie weiterhin erheblich zum diffusen Eintrag von Nährstoffen sowie von Pflanzenschutzmitteln bei. Insbesondere in Gebieten mit Gemüsebau sowie mit intensiver Tierhaltung gelangt zu viel Stickstoff in das Grundwasser und auch Pflanzenschutzmittel in die Oberflächengewässer. In einigen Regionen, insbesondere bei abschüssigem Gelände und Bewirtschaftung bis direkt an die Oberflächengewässer ist auch Phosphateintrag festzustellen.

Knapp 70 % der Oberflächengewässer in RLP sind in einem schlechten ökologischen Zustand, 36 Prozent der Grundwasserkörper befinden sich in einem schlechten chemischen Zustand. Ca. 12 % der Wasserkörper überschreiten die nationale Umweltqualitätsnorm (UQN) für einen oder mehrere Pflanzenschutzmittel.

Die Landesregierung hat den Problembereich Gewässerschutz und Landwirtschaft erstmals in RLP aktiv aufgegriffen und das Programm „Gewässerschonende Landwirtschaft“ entwickelt. Die dort verankerte Zusammenarbeit von Wasser- und Landwirtschaft wird durch die Wasserwirtschaft mit Mittel aus dem Aufkommen des Wasserentnahmeentgelts unterstützt.

Das Programm soll:

  • das geltende Ordnungsrecht ergänzen
  • die rheinland-pfälzischen Landwirte unterstützen, die Anforderungen der europäischen Gewässerschutzpolitik umzusetzen
  • helfen, diffuse Einträge von Nährstoffen (Stickstoff, Phosphat) und Pflanzenschutzmitteln zu verringern
  • unser Trinkwasser als Lebensmittel Nr. 1 noch besser schützen
  • die Zusammenarbeit von Wasser- und Landwirtschaft spürbar verbessern – Konflikte zwischen Wasserversorgern und Landnutzern vermeiden.

Das Programm ist ein Angebot der Landesregierung an die Landwirtschaft für eine freiwillige und partnerschaftliche Zusammenarbeit zur Verbesserung des Gewässerzustandes.

Das Programm wird finanziell aus Mitteln des Wassercent in Höhe von knapp 3 Mio. Euro/Jahr unterstützt.