08. Dezember 2022 |  Hochwasserrisikomanagement

Katrin Eder: „Erneuerte Nahedeicheverbessern den Hochwasserschutz“

Sanierte Anlagen in Hochstetten-Dhaun fertig gestellt – Klimaschutzministerium investierte 10,6 Millionen Euro

„Der fortschreitende Klimawandel wird immer häufiger Extremwetterereignisse nach sich ziehen. Wir alle erinnern uns an die verheerenden Sturzfluten an der Ahr, aber auch anfrühere Nahe-Hochwasser wie 1993 und 1995. Um Extremwetterereignisse zu verhindern oder abzumildern, muss alles getan werden, um die Erderwärmung zu begrenzen.Zugleich müssen die Folgen des Klimawandels bewältigt werden. Hier spielt die Hochwasservorsorge eine wichtige Rolle – und dazu gehört der technische Hochwasserschutz. Daher freue ich mich besonders, dass wir nach den abgeschlossenen Bauarbeiten hier an der Nahe die sanierten Deiche in Hochstetten-Dhaun freigeben können. Zudem wurde wichtiger Retentionsraum geschaffen und die Renaturierung des Nahevorlandes vorangebracht. Das Umweltministerium hat insgesamt rund 10,6 Millionen Euro investiert“, erklärte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder in Hochstetten-Dhaun (Kreis Bad Kreuznach).

Ministerin Eder übergab die neuen Deichanlagen ihrer Bestimmung – gemeinsam mit WolfgangTreis, Präsident der SGD Nord, Thomas Jung, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kirner Land,und Hans Helmut Döbell, Ortsbürgermeister von Hochstetten-Dhaun.

„Ich freue mich, dass die Ertüchtigung der Nahedeiche in Hochstetten-Dhaun erfolgreich abgeschlossen ist. Die Deiche und der Bau von Hochwasserrückhaltungen sind als technische Schutzmaßnahme ein integraler Bestandteil des Hochwasserrisikomanagements an der Nahe“, so SGD Nord-Präsident Wolfgang Treis.

Rheinland-Pfalz hat in den vergangenen 25 Jahren insgesamt fast 1,2 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert. „Das ist sehr viel für ein Bundesland wie Rheinland-Pfalz“, so Umweltministerin Eder. „Die größten Investitionen haben wir für technische Hochwasserschutzmaßnahmen wie Deiche, Polder, Hochwasserschutzmauern und Rückhaltebecken getätigt – insbesondere am Oberrhein. Dort haben wir acht von den zehn vertraglich vereinbarten Poldern bereits fertiggestellt und die Rheinhauptdeiche weitgehend saniert. Aber auch an der Nahe wird seit Jahren viel für den Hochwasserschutz getan. So wurde nach den verheerenden Hochwasserereignissen im Dezember 1993 und Januar 1995 ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Nahe aufgelegt“, erläuterte die Ministerin weiter.

Fertiggestellt ist der Hochwasserschutz in Bad Kreuznach und der Polder in Planig. An der Unteren Nahe sind die Hochwasserschutzwand der Stadt Bingen, die Deichertüchtigungen zwischen Bingen-Büdesheim und Bingen-Dietersheim, im Bereich der Ortslagen Dietersheim, Langenlonsheim und Grolsheim sowie die Deichrückverlegung Bretzenheim umgesetzt worden.Die Deichertüchtigung im Bereich der Ortslagen Ippesheim/Planig ist derzeit im Bau.

Die alten Deiche am Gewerbegebiet der Gemeinde Hochstetten-Dhaun sowie in der Ortslage Hochstädten entsprachen nicht mehr dem Stand der Technik. Daher wurde die Anlage am Gewerbegebiet mit 820 Metern Länge sowie die Deichanlage in Hochstädten mit einer Länge von 200 Metern ertüchtigt. Um der Nahe bei Hochwasser mehr Platz und damit Retentionsraum zu geben, wurde in einem rund 400 Meter langen Abschnitt ein Teil der alten Deichanlage zwischen Hochstädten und dem Sportplatz zurückgebaut. Die offenen Flanken des Hochwasserschutzes wurden durch neue Riegeldeiche mit jeweils rund 250 und 200 Metern Länge bis zum Hochufer geschaffen. Durch den landseitigen Rückbau des Deiches konnte eine 5,25 Hektar große Fläche für den Hochwasserrückhalt wieder geschaffen werden. 

Im Nahevorland wurden zusätzlich ein neuer Seitenarm erschlossen und neue naturnahe Uferstrukturen gestaltet. Zudem dient künftig ein neuer, naturnaher „Erlebnisbereich Wasser“ der Naherholung.

Die Bauarbeiten wurden im April 2020 begonnen und im Herbst 2022 abgeschlossen. Die Gesamtkosten für Planung, Bau und Grunderwerb belaufen sich auf besagte rund 10,6 Millionen Euro.


Oktober 2022 |  Wasserversorgung

Wasserversorgungsplan Rheinland-Pfalz 2022

Gesetzliche Grundlage für die Erstellung eines Wasserversorgungsplans ist § 53 Landeswassergesetz. Danach soll der Plan Möglichkeiten zur Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung aufweisen und insbesondere dem Zweck dienen, einen Ausgleich zwischen Wasserüberschuss- und Wassermangelgebieten herbeizuführen..

Der Wasserversorgungsplan 2022 (Teil 1 – „Bestandsaufnahme“) leistet als Baustein des im Koalitionsvertrages verankerten „Zukunftsplan Wasser“ einen Beitrag für eine nachhaltige und tragfähige Lösung zur langfristigen Sicherstellung der öffentlichen Trinkwasserversorgung. Trinkwasser ist unser „Lebensmittel Nr.1“. Es wird in Rheinland-Pfalz zu etwa 97 Prozent aus dem Grundwasser gewonnen. Aus diesem Grund muss das nutzbare Grundwasserdargebot vor quantitativen und qualitativen Beeinträchtigungen geschützt und nachhaltig bewirtschaftet werden Der vorliegende Plan beschreibt die Wasserversorgungsstruktur des Landes Rheinland-Pfalz für den Erhebungszeitraum 2018. Er stellt eine Fortschreibung des ersten Wasserversorgungsplans dar, der in acht Teilplänen für unterschiedliche Erhebungszeiträume zwischen 1998 und 2006 erstellt wurde. Notwendig wurde eine Neuaufnahme der Wasserversorgungsstruktur insbesondere infolge eines durch den Klimawandel verursachten Rückgangs der Grundwasserneubildung und damit des nutzbaren Grundwasserdargebots in den vergangenen Jahren um rund 25 Prozent.

Nähere Informationen hierzu finden Sie hier.


23.06.2022 |  Hochwasserrisikomanagement

 

Kickoff-Workshop am VRVis in Wien

Vom 09. - 10.06.2022 waren Mitarbeiter*innen der Abteilung Wasserwirtschaft des Klimaschutzministeriums Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Landesamt für Umwelt zu Gast am VRVis in Wien, um die weiteren Weichen für das gemeinsame Projekt rund um die Simulationssoftware Visdom zur Entwicklung eines neuen interaktiven Basismodells für Starkregen- und Hochwasserabflüsse zu stellen. Mithilfe der VRVis-Simulationssoftware Visdom wird ein Modell für gesamt Rheinland-Pfalz erstellt, um die gesamte Region noch besser auf Starkregen oder klimawandelbedingten Extremwettereignisse vorzubereiten und auch die Zusammenarbeit verschiedener Akteure und Akteurinnen in diesem Bereich zu erleichtern und zu beschleunigen. Langfristig Ziel ist es einen „digitalen Zwilling“ für das Thema Hochwasservorsorge zu schaffen.

Mitarbeiter der Wasserwirtschaftsverwaltung RP zu Gast am VRVisVRVis-Simulationssoftware Visdom

Nähere Informationen zur VRVis-Simulationssoftware Visdom finden Sie hier