Die Kyll

Die Kyll (Gewässer II. Ordnung) ist der größte Nebenfluß der Mosel, dessen Einzugsgebiet insgesamt in Deutschland liegt. Der Name Kyll geht offenbar auf das keltische Wort Gilum (für „Bach“) zurück. Im Mittelalter entwickelte sich der Name zu „Kila“ weiter. Der römische Geschichtsschreiber Ausonis (* 310 in Bordeaux, † nach 393 in Bordeaux ebenda) berichtete über die Kyll mit der Bezeichnung „Celbis“.
Ihre Quelle liegt östlich Losheimergraben im Landkreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen auf einer Höhe von 658 m.ü.N.N. Nach einer Fließstrecke von 127,1 Km mündet sie bei Trier-Ehrang auf 121 m.ü.N.N. in die Mosel (Mosel-Km 183,7). Dies entspricht einem mittleren Gefälle von 4 ‰. Das Einzugesgebiet beträgt rd. 842 km².
Im Oberlauf der Kyll bis etwas Jünkerath verläuft sie in wenig speicherfähigen Devonischem Schiefergebirge. Daher weist die Kyll in diesem Bereich eine stark schwankende Wasserführung auf. Am Pegel Densborn (65 km oberhalb der Mündung, 472 Km² Einzugsgebiet) treten folgende Abflüsse auf:

MNQ : 1,5 m³ / s
MQ : rd. 7,0 m³ / s
MHQ : rd. 95 m³ / s

was einem Verhältnis von 1 zu 4,7 zu 63 entspricht.
Da die Kyll anschließend durch besser wasserspeichernde Grundwasserland-schaften fließt (z.B. Bundsandstein) gleicht sich das Abflussverhalten am Pegel Kordel (8 Km oberhalb der Mündung, 819 km² Einzugsgebiet) leicht aus:

MNQ : 2,7 m³ / s
MQ : rd. 9,9 m³ / s
MHQ : rd.118 m³ / s

was einem Verhältnis von 1 zu 3,7 zu 44 entspricht. Der niedrigste gemessene Abfluss an diesem Pegel am 20.08.1976 betrug 1,7 m³/s, der höchste bisher gemessene Abfluss am 03.01.2003 betrug 219 m³/s.

Zum Vergleich dazu die Werte für den Pegel Trier (23.857 km² Einzugsgebiet):

MNQ : 54,5 m³ / s
MQ : rd. 280 m³ / s
MHQ : rd.1.050 m³ / s

was einem Verhältnis von 1 zu 5,1 zu 19 entspricht. Der niedrigste gemessene Abfluss an diesem Pegel am 03.07.1976 betrug 21 m³/s, der höchste bisher gemessene Abfluss am 21.12.1993 betrug 3.930 m³/s.