Wärmeeinleitungen

In den Jahren 2003 und 2006 erreichte die Temperatur in den Fließgewässern, insbesondere im Rhein, aufgrund längerer sommerlicher Hitzeperioden zum Teil kritische Werte mit Tagesmittel von über 28 °C und Tagesmaxima von über 29 °C. Einschränkungen bei der Kühlwasserversorgung von Industriebetrieben und Kraftwerken sowie erschwerte Bedingungen für die Fließgewässerfauna, vor allem die Fische, waren die Folge. Aufgrund der prognostizierten gewässerbezogenen Auswirkungen des Klimawandels ist nicht auszuschließen, dass sommerliche Hitzeperioden verbunden mit geringer Wasserführung (wie 2003) zukünftig häufiger auftreten werden. Die Wassertemperatur beeinflusst die Lebensbedingungen der Gewässerbiozönose und insbesondere der Fische und deren Widerstandsfähigkeit gegenüber Belastungen und Krankheitserregern. Eine Adaption der Fische an höhere Gewässertemperaturen ist zwar begrenzt möglich, derzeit fehlen jedoch konkrete wissenschaftliche Untersuchungen.

Um in extremen Wettersituationen und hohen Wassertemperaturen in großen rheinland-pfälzischen Fließgewässern eine Reduzierung des Wärmeeintrags aus Industriebetrieben und Kraftwerken erreichen zu können wurde ein Handlungskonzept mit stufenweiser Vorgehensweise entwickelt.

Als Hilfestellung wurde darüber hinaus mittels eines Wärmemodells eine Länderübergreifende Vorhersage der Entwicklung der Wassertemperatur des Rheins entwickelt - Wärmemodell.

Mit der BASF als dem größten Wärmeeinleiter in Rheinland-Pfalz wurde eine Kooperationsvereinbarung getroffen, in der sich die BASF verpflichtet, ihre Produktion zu drosseln, wenn der Rhein bestimmte Temperaturwerte überschreitet.