Niederschlagswasserbewirtschaftung

- wassersensible Siedlungsentwicklung

 

Die Versiegelung innerhalb von Siedlungsgebieten und der schnelle unterirdische Abtransport von Niederschlagswasser behindern den natürlichen Wasserkreislauf. Der naturnahe Umgang mit Niederschlagswasser ist sowohl eine zentrale Komponente zum Abbau dieser Beeinträchtigung als auch eine Möglichkeit, in besiedelten Bereichen die bereits spürbaren Folgen des Klimawandels zu mindern.

Die von der Landesregierung Rheinland-Pfalz vertretene und geförderte Konzeption führt zu naturnahen Lösungen. Dabei werden vor allem drei einfache Konzepte verfolgt: 

1.  "Vermeidung abflusswirksamer  Flächen"

2. "Dezentrales Zurückhalten, Verdunsten

und Versickern"

3.  "Verzögertes Ableiten, zentrales Rückhalten

und Versickern bzw. Verdunsten"

 

In jedem Einzelfall gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Umsetzung einer ökologischen Niederschlagswasserbewirtschaftung. Durch die Kombination verschiedener Einzelmaßnahmen, die sich aus den genannten drei Bausteinen ableiten, entstehen individuell angepasste, moderne Entwässerungskonzepte.

Die Summe der einzelnen kleineren oder großen Maßnahmen unterstützt letztendlich nicht nur den natürlichen Wasserhaushalt innerhalb von Siedlungsgebieten, sondern entschärft ebenfalls den Wasserabfluss und entlastet die Kläranlagen. Aufgrund möglicher Flächennutzungskonkurrenzen ist die Umsetzung solcher Elemente insbesondere in bereits bestehenden Gebieten herausfordernd. Jedoch haben diese wasserorientierten Ansätze speziell in Verbindung mit der Erweiterung oder Neuschaffung von Grünräumen (Elemente blau-grüner Infrastruktur), weitere positive Auswirkungen. Durch das Zusammenspiel verschiedener Mechanismen sind diese Maßnahmen wirkungsvolle, kostengünstige Schritte, um beispielsweise das Mikroklima, die Luft- sowie Aufenthaltsqualität lokal zu verbessern. Bei entsprechender Planung können blau-grüne Elemente harmonisch in das Erscheinungsbild der Siedlung integriert sowie ressourcenschonend bezüglich der Flächeninanspruchnahme und des Trinkwasserverbrauchs ausgelegt werden.

 

Ausgeführte Beispiele

Im Download-Bereich dieser Seite finden Sie einige gelungene, bereits umgesetzte oder noch in Planung befindliche Projekte aus Wohngebieten, Gewerbegebieten als auch Einzelprojekte öffentlicher und privater Bauträger aus Rheinland-Pfalz sowie die im Jahr 2000 (2. Auflage 2004) vom Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten herausgegebene Broschüre "Naturnaher Umgang mit Niederschlagswasser, Konzeption und ausgeführte Beispiele".

 

Überflutungsschutz bei Starkregenereignissen

Starkregenereignisse können große Schäden zur Folge haben. Im Gegensatz zu großräumigen Hochwasserereignissen können Überflutungen durch lokale Starkregenereignisse sehr viel schneller zu örtlichen Überschwemmungen führen. Aufgrund des Klimawandels können solche Ereignisse zukünftig häufiger auftreten. Ort und Zeitpunkt sind nur schwer prognostizierbar. Es können auch Örtlichkeiten betroffen sein, bei denen noch nie oder schon lange keine Überschwemmung aufgetreten ist. Vor diesem Hintergrund hat eine rheinland-pfälzische/baden-württembergische Arbeitsgruppe den Leitfaden „Starkregen - Was können wir tun? erarbeitet. Ziel ist es, die Kommunen zu sensibilisieren und eine Handreiche für eine Gefährdungsabschätzung sowie Vorschläge für Vorsorgemaßnahmen zu geben. Der Leitfaden, der von der Universität Kaiserslautern im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten erarbeitet wurde steht hier zum Download bereitsteht.

Weitere Information finden sie im Kapitel Hochwasserschutz /Starkregen.