Hochwasservorsorge

Wir bekommen es immer wieder vor Augen geführt: Hochwasser richtet schlimme Schäden an. Dagegen kann jeder etwas tun!

Der Schlüssel zur Begrenzung von Hochwasserschäden liegt im Zusammenwirken von staatlicher Vorsorge und eigenverantwortlichem Handeln des Einzelnen.
Das Land untermimmt gewaltige Anstrengungen, um gefährdete Ortschaften vor Hochwasser zu schützen. Aber die Möglichkeiten, Hochwasser durch technische Schutzmaßnahmen abzuwehren, sind begrenzt. Obwohl Deiche, Dämme und Mauern vielerorts erst eine wirtschaftliche und städtebauliche Entwicklung ermöglichen, können sie keinen absoluten Schutz bieten.
Deshalb gilt es im Überschwemmungsgebiet, ob ohne, vor oder hinter Deichen, konsequent Eigenvorsorge zu betreiben. Wie man dies macht und welche vielfältigen Vorsorgemaßnahmen gegen Hochwasser es gibt, darüber informiert die Broschüre "Land unter".

Hochwasserpartnerschaften

Hochwasser sind natürliche Erscheinungen, die sich nicht vermeiden lassen und auch nicht an Grenzen halt machen! Nur allzu schnell entschwindet bei länger ausbleibenden Ereignissen das Bewusstsein für Hochwassergefahren, so dass die Vorsorge vernachlässigt wird und dann im Ernstfall immense Schäden entstehen können.
Hochwasservorsorge ist eine Gemeinschaftsaufgabe des Staates, der Kommunen und ihrer betroffenen Bürgerinnen und Bürgern. Die Gemeinden und Städte nehmen unter allen Beteiligten eine Schlüsselfunktion ein, da sie mit den Auswirkungen der Hochwasser unmittelbar konfrontiert werden. Sie sind mit ihren Feuerwehren für die Gefahrenabwehr zuständig und steuern, wo gebaut wird.
Effektiver Hochwasserschutz lässt sich nur betreiben, wenn alle Beteiligten entlang eines Gewässers an einem Strang ziehen. Sie können gegebenenfalls gemeinsam und auch grenzüberschreitend Maßnahmen treffen, um das Hochwasserrisiko zu vermindern. 
Hochwasserpartnerschaften sind freiwillige Zusammenschlüsse der betroffenen Gemeinden, Städte und Landkreise an einem Gewässer, die von den Fachbehörden unterstützt werden. Durch Erfahrungsaustausch und Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten werden Planungen abgestimmt, Konflikte gelöst und Strategien zur Verbesserung der örtlichen Hochwasservorsorge und Katastrophenabwehr entwickelt und optimiert.

Die Partnerschaft präsentiert sich als Interessengemeinschaft, die unter anderem folgende Ziele verfolgt:

  • Information und Stärkung des Bewusstseins für Hochwassergefahren bei Anwohnern, Industrie und Gewerbe
  • Anpassung der kommunalen Planung an die Hochwassergefährdung
  • Verbesserung der Gefahrenabwehr
  • Mitwirkung bei der Aufstellung von Hochwasserrisikomanagementplänen im Rahmen der Umsetzung der EG-Hochwasserrichtlinie
  • Aufbau eines Netzwerkes zwischen allen Beteiligten in einem Einzugsgebiet
  • Austausch von Wissen und Erfahrung im Bereich der Hochwasservorsorge
Kernpunkt der Hochwasserpartnerschaften sind regelmäßige Treffen aller Beteiligten. Die Veranstaltungen sind als Forum zu verstehen, in dem die Hochwasserprobleme analysiert und Lösungen erarbeitet werden. Jede Kommune bringt ihre eigenen Interessen ein und profitiert gleichzeitig von dem Wissen der anderen.
Das „Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge“ in Mainz unterstützt die Arbeit künftiger Hochwasserpartnerschaften. Das Zentrum ist Anlaufstelle für Probleme und Fragen der Kommunen, berät und vermittelt Fachleute und setzt sich für eine landesweite Informationsarbeit als Basis der Vorsorge ein.
 
Weitere Informationen:

Bauvorsorge

HW-Meldedienst

HW-Partenerschaften

Natürlicher Wasserrückhalt

Örtliche HW-Konzepte

Risikovorsorge

Vorsorge gegen Starkregen